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Barrierenmanagement im BGM


Urheber:in:
Haufe Arbeitsschutz



Barrierenmanagement im Betrieblichen Gesundheitsmanagement: So wird Teilhabe für alle möglich

„Wir bieten so viele Maßnahmen an – aber es kommen immer dieselben.“ Wer im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) arbeitet, kennt solche Aussagen. Trotz gut gemeinter Angebote bleiben oft genau die Beschäftigten außen vor, die am meisten profitieren könnten. Der Grund? Barrieren – sichtbar und unsichtbar. Doch genau hier setzt ein wirksames Barrierenmanagement an.

Was ist Barrierenmanagement im BGM?

Barrierenmanagement bedeutet: Hindernisse erkennen, verstehen und abbauen – damit alle Mitarbeitenden die gleichen Chancen haben, gesund und leistungsfähig zu bleiben. Ziel ist es, den Zugang zu gesundheitsförderlichen Maßnahmen möglichst niedrigschwellig zu gestalten – unabhängig von Arbeitszeitmodell, Tätigkeitsbereich oder individueller Einstellung zur eigenen Gesundheit.

Wo liegen die Hürden?

Barrieren im BGM entstehen auf zwei Ebenen:

1. Verhältnisebene – also die Rahmenbedingungen:

  • Schichtarbeit, enge Taktung, fehlende Pausen oder lange Wege zu Angeboten

  • Homeoffice oder Außendienst ohne Zugang zu vor Ort stattfindenden Maßnahmen

  • Soziale Aspekte, wie eine Unternehmenskultur, die Gesundheitsthemen nicht ernst nimmt

2. Verhaltensebene – die individuelle Wahrnehmung:

  • „Gesundheitsangebote sind nichts für mich.“

  • „Dafür hab ich keine Zeit.“

  • „Ich sehe da keinen Nutzen.“

Häufig wirken beide Ebenen zusammen und verstärken sich gegenseitig. Die gute Nachricht: Mit gezielten Strategien lassen sich viele dieser Barrieren abbauen.


Strategien für wirksames Barrierenmanagement

✔ Angebote in den Arbeitsalltag integrieren

Kurze Bewegungsimpulse, Online-Formate oder aktive Pausen – am besten direkt am Arbeitsplatz und zu verschiedenen Tageszeiten. Das macht Mitmachen einfacher.

✔ Multiplikatoren einsetzen

Gesundheitsbotschafter aus unterschiedlichen Bereichen helfen, Maßnahmen bekannt zu machen und niedrigschwellig ins Gespräch zu kommen – auch im Außendienst oder der Produktion.

✔ Kommunikation vielfältig gestalten

Ein Mix aus Intranet, Aushängen, kurzen Videos oder persönlichen Gesprächen durch Führungskräfte erreicht mehr Mitarbeitende – besonders, wenn Informationen zielgruppengerecht aufbereitet sind.

✔ Aufsuchende Gesundheitsförderung

Ob ergonomische Beratung oder Dehnübungen: Wer mit dem BGM direkt zum Arbeitsplatz kommt, reduziert Hürden wie Zeitmangel und Wegstrecken.

✔ Motivation durch Inhalte schaffen

Vorträge zu Themen wie Resilienz, Schlaf oder Ernährung können Interesse wecken – gerade bei jenen, die bisher wenig Berührung mit Gesundheitsförderung hatten.


Warum sich Barrierenmanagement lohnt

Ein konsequentes Barrierenmanagement zeigt nicht nur Wirkung auf der Teilnahmeliste von BGM-Angeboten – es verändert die Unternehmenskultur:

  • Mehr Zugang für alle Beschäftigtengruppen

  • Gesteigerte Motivation und Wertschätzung

  • Weniger Fehlzeiten, mehr Produktivität

  • Eine stärkere Bindung an das Unternehmen

Kurz gesagt: Wer Barrieren abbaut, investiert in ein gesünderes, leistungsfähigeres und zufriedeneres Team.


Fazit

Barrierenmanagement ist kein Zusatz zum BGM – es ist der Schlüssel zu echter Teilhabe. Nur wenn Unternehmen gezielt auf die Bedürfnisse aller Beschäftigten eingehen, kann Gesundheitsförderung nachhaltig wirken. Flexibilität, Offenheit und der Mut, neue Wege zu gehen, zahlen sich dabei doppelt aus: für die Menschen und für den Erfolg des Unternehmens.


🔍 Tipp für die Praxis: Wer tiefer einsteigen möchte, findet bei der BSA-Akademie oder der DHfPG praxisnahe Schulungen und Impulse rund um Barrierenmanagement im BGM.

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