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Fachärzte raten von Hormon-Selbsttests ab


Urheber:in:
ASU Arbeitsmedizin



Hormon-Selbsttests: Fachärzte warnen vor unzuverlässigen Ergebnissen

Hormon-Selbsttests erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Viele Menschen wollen wissen, ob ihr Hormonhaushalt im Gleichgewicht ist und greifen zu einfachen Tests, die in Apotheken, Drogerien oder online erhältlich sind. Doch Fachärzte raten dringend davon ab. Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) warnt vor unzuverlässigen Ergebnissen und fehlender professioneller Begleitung.

Wie funktionieren Hormon-Selbsttests?

Die meisten Tests basieren auf einer Speichelprobe. Anwender entnehmen zu Hause eine Probe, schicken diese an ein Labor und erhalten das Ergebnis per Post oder online. Angeblich lassen sich so Stresshormone wie Cortisol, Sexualhormone wie Testosteron oder Östrogen sowie Schilddrüsenhormone bestimmen.

Probleme und Risiken der Selbsttests

Die DGE betont jedoch, dass die Qualität dieser Tests oft nicht nachverfolgt werden kann. Wichtige Aspekte, die zu Ungenauigkeiten führen können, sind:

  • Tageszeitabhängigkeit: Hormonspiegel schwanken im Tagesverlauf stark. Ein isolierter Wert sagt wenig aus.
  • Fehlende medizinische Interpretation: Die Ergebnisse werden meist ohne ärztliche Begleitung geliefert, sodass Laien sie nicht korrekt einordnen können.
  • Unzuverlässige Testverfahren: Die Sensitivität und Spezifität der verwendeten Methoden ist fraglich und variiert je nach Anbieter.

Was tun bei Verdacht auf Hormonstörungen?

Wer unter Beschwerden wie Zyklusstörungen, Haarausfall, Hautproblemen oder Stimmungsschwankungen leidet, sollte sich an eine endokrinologische Fachpraxis wenden. Dort kann durch eine umfassende Untersuchung eine sichere Diagnose gestellt werden. Liegt ein begründeter Verdacht auf eine hormonelle Störung vor, übernehmen Krankenkassen die Kosten für professionelle Hormontests. Die Ergebnisse werden anschließend gemeinsam mit einem Arzt oder einer Ärztin besprochen, um eine gezielte Behandlung einzuleiten.

Fazit: Fachkundige Diagnose statt unsicherer Selbsttest

Hormon-Selbsttests versprechen einfache Antworten auf komplexe Fragen, liefern jedoch oft ungenaue oder sogar irreführende Ergebnisse. Ohne medizinische Interpretation besteht zudem das Risiko von Fehlentscheidungen. Wer hormonelle Beschwerden vermutet, sollte daher den Gang zur Facharztpraxis antreten, anstatt sich auf zweifelhafte Selbsttests zu verlassen.


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