Die Folgen der COVID-19-Pandemie für den Arbeitsschutz werfen mehrere wichtige Thesen auf, die zukünftige Entwicklungen in diesem Bereich beeinflussen werden.
These 1 besagt, dass viele der während der Pandemie eingeführten Veränderungen im Arbeitsleben Bestand haben werden. Die Auswirkungen dieser Veränderungen hängen jedoch wesentlich von den Rahmenbedingungen ab, die auch durch den Arbeitsschutz gestaltet werden. Diese These betont die Notwendigkeit, den Arbeits- und Gesundheitsschutz in die Ausgestaltung dieser Rahmenbedingungen einzubeziehen und bewährte Praktiken zu entwickeln.
These 2 konzentriert sich auf den beschleunigenden Effekt der Pandemie auf Veränderungsprozesse, insbesondere im Zusammenhang mit Digitalisierung und organisatorischen Prozessen. Beschleunigung kann selbst ein Risiko darstellen und erfordert neue Organisationsansätze im Arbeitsschutz. Der Arbeitsschutz muss selbst Teil dieser Veränderungen werden und seine Rolle in der Gestaltung von Anpassungsprozessen stärker einfordern.
These 3 hebt hervor, dass die Veränderungen nicht alle Unternehmen und Beschäftigtengruppen gleichermaßen betreffen. Es gibt eine Polarisierung, bei der einige Unternehmen und hochqualifizierte Beschäftigte stärker von den Veränderungen profitieren als andere. Für den Arbeitsschutz wird es daher noch wichtiger sein, relevante Zielgruppen zu identifizieren und individuelle Maßnahmen zu entwickeln, um sicherzustellen, dass alle Beschäftigten geschützt sind. Dies erfordert Lösungen für kleine und mittlere Unternehmen sowie die Förderung der Gesundheitskompetenz und die Verknüpfung von Verhaltens- und Verhältnisprävention.
Zusammenfassend zeigt die Forschung, dass der Arbeits- und Gesundheitsschutz in Zeiten des Wandels eine wichtige Rolle spielt und sich an die sich ändernden Bedingungen anpassen muss. Es besteht Bedarf an Qualifizierung und neuen Ansätzen, um den vielfältigen Herausforderungen gerecht zu werden. Weitere Forschung wird benötigt, um die Auswirkungen der Pandemie auf den Arbeits- und Gesundheitsschutz besser zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren.
Die ganze Studie kann beim BAuA als PDF heruntergeladen werden.