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Richtwerte für Innenraumluft bei Asthma
Zitat von Marion Hauser am 22. Feb. 2023, 11:17 UhrLiebe Kollegen*innen,
kann Jemand helfen, bei der Suche nach den Allergenen bzw. Chemikalien, die ggf. für Asthma verantwortlich sind? Und wie die aktuellen Grenzwerte für die Innenraumluft lauten?
Wir haben einen Mitarbeitenden, der immer häufiger asthmatische Beschwerden am Arbeitsplatz bekommt...
.. und würden gerne den Ursachen auf den Grund gehen.
Vorab herzlichen Dank
Marion
Liebe Kollegen*innen,
kann Jemand helfen, bei der Suche nach den Allergenen bzw. Chemikalien, die ggf. für Asthma verantwortlich sind? Und wie die aktuellen Grenzwerte für die Innenraumluft lauten?
Wir haben einen Mitarbeitenden, der immer häufiger asthmatische Beschwerden am Arbeitsplatz bekommt...
.. und würden gerne den Ursachen auf den Grund gehen.
Vorab herzlichen Dank
Marion
Zitat von Mathias Florian am 22. Feb. 2023, 11:34 UhrHallo Marion,
zunächst einmal zur ersten Frage: Du findest dei aktuellen Richtwerte (RW I und RW II) auf der Seite des Umweltbundesamtes (UBA) und dort konkret beim Ausschuss für Innenraumrichtwerte (AIR). Ich habe ihn Dir verlinkt 😊
Die Geschäftsstelle des AIR ist im Umweltbundesamt im Fachgebiet II 1.2 „Toxikologie, gesundheitsbezogener Umweltbeobachtung“ angesiedelt. Hier kann man ggf. auch persönlichen Kontakt aufnehmen.
Aber Achtung! Du schreibst nicht um welche "Art von Innenraum" es sich handelt? Es ist nämlich eine Definition zu beachten:
Der Rat von Sachverständigen für Umweltfragen (SRU) definiert „Innenräume” als:
- Private Wohnungen mit Wohn-, Schlaf-, Bastel-, Sport- und Kellerräumen, Küchen und Badezimmern
- Arbeitsräume in Gebäuden, die im Hinblick auf gefährliche Stoffe nicht dem Geltungsbereich der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) unterliegen wie etwa Büroräume
- Innenräume in öffentlichen Gebäuden (Krankenhäuser, Schulen, Kindertagesstätten, Sporthallen, Bibliotheken, Gaststätten, Theater, Kinos und anderen öffentliche Veranstaltungsräume)
- Innenräume von Kraftfahrzeugen und öffentlichen Verkehrsmitteln
Du kommst demnach mit meinem Link klar, wenn es sich bei Euch nicht um den Geltungsbereich der GefStoffV handelt.
Hallo Marion,
zunächst einmal zur ersten Frage: Du findest dei aktuellen Richtwerte (RW I und RW II) auf der Seite des Umweltbundesamtes (UBA) und dort konkret beim Ausschuss für Innenraumrichtwerte (AIR). Ich habe ihn Dir verlinkt 😊
Die Geschäftsstelle des AIR ist im Umweltbundesamt im Fachgebiet II 1.2 „Toxikologie, gesundheitsbezogener Umweltbeobachtung“ angesiedelt. Hier kann man ggf. auch persönlichen Kontakt aufnehmen.
Aber Achtung! Du schreibst nicht um welche "Art von Innenraum" es sich handelt? Es ist nämlich eine Definition zu beachten:
Der Rat von Sachverständigen für Umweltfragen (SRU) definiert „Innenräume” als:
- Private Wohnungen mit Wohn-, Schlaf-, Bastel-, Sport- und Kellerräumen, Küchen und Badezimmern
- Arbeitsräume in Gebäuden, die im Hinblick auf gefährliche Stoffe nicht dem Geltungsbereich der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) unterliegen wie etwa Büroräume
- Innenräume in öffentlichen Gebäuden (Krankenhäuser, Schulen, Kindertagesstätten, Sporthallen, Bibliotheken, Gaststätten, Theater, Kinos und anderen öffentliche Veranstaltungsräume)
- Innenräume von Kraftfahrzeugen und öffentlichen Verkehrsmitteln
Du kommst demnach mit meinem Link klar, wenn es sich bei Euch nicht um den Geltungsbereich der GefStoffV handelt.
Zitat von mariaditsch am 22. Feb. 2023, 12:09 UhrDeine Frage ist spannend aber leider sehr kompliziert. Nach meinem Kenntnisstand gibt es mehrere Hundert Substanzen, die als mögliche Auslöser in Frage kommen, aber nur bei etwa 9–25 % der Erwachsenen (in Deutschland) sind laut DEXIMED diese berufsbedingt.
Bevor man sich also an die aufwendige Suche macht, sollte man möglichst sicher sein, dass es tatsächlich an dem einen, speziellem Arbeitsplatz liegt - und nicht eventuell an anderen Umweltbedingungen.
Des weiteren wäre m.M.n. auch vorher abzuklären, ob das Asthma des Mitarbeitenden allergisch bedingt ist oder nicht. Bekannte Allergene können sein: Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare von Hund oder Katze, Schimmelpilze, Medikamente, Mehlstaub (Bäckerasthma), Holzstaub oder Bestandteile von Nahrungsmitteln.
Auch Rauchen oder eine Schwangerschaft haben Einfluss.
Erst wenn das alles ausgeschlossen werden konnte, dann würde ich nach "der Chemikalie" suchen; grundsätzlich sollte hierbei auch Euer Betriebsarzt helfen können.
Ich hoffe, meine Antwort kann helfen.
Gruß Maria
Deine Frage ist spannend aber leider sehr kompliziert. Nach meinem Kenntnisstand gibt es mehrere Hundert Substanzen, die als mögliche Auslöser in Frage kommen, aber nur bei etwa 9–25 % der Erwachsenen (in Deutschland) sind laut DEXIMED diese berufsbedingt.
Bevor man sich also an die aufwendige Suche macht, sollte man möglichst sicher sein, dass es tatsächlich an dem einen, speziellem Arbeitsplatz liegt - und nicht eventuell an anderen Umweltbedingungen.
Des weiteren wäre m.M.n. auch vorher abzuklären, ob das Asthma des Mitarbeitenden allergisch bedingt ist oder nicht. Bekannte Allergene können sein: Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare von Hund oder Katze, Schimmelpilze, Medikamente, Mehlstaub (Bäckerasthma), Holzstaub oder Bestandteile von Nahrungsmitteln.
Auch Rauchen oder eine Schwangerschaft haben Einfluss.
Erst wenn das alles ausgeschlossen werden konnte, dann würde ich nach "der Chemikalie" suchen; grundsätzlich sollte hierbei auch Euer Betriebsarzt helfen können.
Ich hoffe, meine Antwort kann helfen.
Gruß Maria
Zitat von Doc Martin am 22. Feb. 2023, 12:48 UhrEinen guten Tag an die Community,
gerne gebe ich hier auch noch einen Hinweis aus meiner Sicht:
- Es gibt einen (schon etwas älteren) Bericht des BMU über die Verbesserung der Luftqualität in Innenräumen mit sachdienlichen Handlungsschwerpunkten, den ich persönlich ganz hilfreich finde. Der Bericht ist aus 2005; er trägt aber kein Datum und ist noch auf der Seite des UBA veröffentlicht, so dass er als "aktuell" angesehen werden kann. Bezüglich der Grenzwerte sollte man aber, wie Herr Florian bereits zuvor erwähnt hat, die Aktualität beim AIR überprüfen. Den Bericht habe ich angehängt
- Zum richtigen Hinweis von Frau Ditsch möchte ich hinzufügen, dass gewisse Chemikalien durchaus zuerst eine Allergie auslösen können, die dann wiederum auch bei nicht-vorerkrankten Menschen Asthma auslösen kann. Solche Chemikalien würde man jedoch nicht unter "Allergen" finden. Beispiel: Duftstoffe / Raumsprays.
Auf diese und weitere Zusammenhänge geht auch der o.g. BMU-Bericht ein.Beste Grüße
Martin
Einen guten Tag an die Community,
gerne gebe ich hier auch noch einen Hinweis aus meiner Sicht:
- Es gibt einen (schon etwas älteren) Bericht des BMU über die Verbesserung der Luftqualität in Innenräumen mit sachdienlichen Handlungsschwerpunkten, den ich persönlich ganz hilfreich finde. Der Bericht ist aus 2005; er trägt aber kein Datum und ist noch auf der Seite des UBA veröffentlicht, so dass er als "aktuell" angesehen werden kann. Bezüglich der Grenzwerte sollte man aber, wie Herr Florian bereits zuvor erwähnt hat, die Aktualität beim AIR überprüfen. Den Bericht habe ich angehängt
- Zum richtigen Hinweis von Frau Ditsch möchte ich hinzufügen, dass gewisse Chemikalien durchaus zuerst eine Allergie auslösen können, die dann wiederum auch bei nicht-vorerkrankten Menschen Asthma auslösen kann. Solche Chemikalien würde man jedoch nicht unter "Allergen" finden. Beispiel: Duftstoffe / Raumsprays.
Auf diese und weitere Zusammenhänge geht auch der o.g. BMU-Bericht ein.
Beste Grüße
Martin
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