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Neue TRGS 401 - Das Risiko durch Feuchtarbeit wurde neu definiert
Zitat von Herbert Lattermann am 19. Mai. 2023, 19:00 UhrRsiko durch Feuchtarbeit neu definiert
Verwirrende Aktualisierung der TRGS 401 – Feuchtarbeit!
➡ Luftundurchlässige Handschuhe sind in den meisten medizinischen Berufen (z.B. bei Ärzte:innen, Pflegekräften, Rettungsdienstmitarbeitenden) sowie in der Chemieindustrie obligatorisch und zwingend erforderlich. Aber auch in zahlreichen anderen Berufen, wie z.B. Reinigungskräfte, Mitarbeiter:innen in Spülküchen oder im Umgang mit offenen Lebensmitteln (z.B. an der Fleischtheke, im fast-Food-Restaurant, etc.) werden luftundurchlässige Handschuhe regelmäßig getragen.
💡 Der Handschuh ist nicht ursächlich für Feucharbeit?
Diese Art von Handschuhen dient dem Schutz des Trägers vor Kontakt mit Gefahrstoffen oder vor Infektionen bzw. aus Hygienegründen. In manchen Bereichen schützen sie aber auch lediglich ein empfindliches Produkt. Unabhängig vom Schutzgedanken birgt das Tragen von luftundurchlässigen Handschuhen allerdings auch Risiken: so entsteht im Handschuh bei längerem Tragen ein Feuchtemilieu auf der Haut, welches je nach Tragedauer Hautbelastend und in Kombination mit häufigem Händewaschen auch gesundheitsgefährdend sein kann.
💡 Gefahr nur dann, wenn auch Wasserkontakt hinzukommt?
Während in der Arbeitsmedizin (ArbmedVV) nach wie vor ein oberer und unterer Arbeitsplatzgrenzwert von 2 bzw. 4h angegeben ist, ab denen eine arbeitsmedizinische Vorsorge angeboten werden muss bzw. verpflichtend wird; definiert die neue TRGS den Begriff „Feuchtarbeit“ jetzt neu und setzt ihn zusätzlich in Verbindung mit Wasserkontakt!
„Das alleinige Tragen von luftundurchlässigen Handschuhen ist im Sinner der TRGS 401 keine Feuchtarbeit mehr“. Stand der Technik ist demnach, dass erst das Tragen in Kombination mit x-mal Händewaschen eine besondere Gefährdung für Arbeitnehmer:innen darstellt.
💡 Gefährdungsbeurteilungen und Unterweisungen sind anzupassen
Dem Praktiker erschließt sich diese Beurteilung nicht gleich: sollen den Beschäftigten doch jetzt in der Unterweisung erklärt werden, dass 8 Stunden nonstop Handschuh tragen gesünder sei, als häufiger Handschuhwechsel; und dass man bei einem Handschuhwechsel tunlichst auf’s Händewaschen verzichten soll, stattdessen geeignete Handdesinfektionsmittel benutzen oder einfach die Hände (ohne Wasser) trockenreiben soll? Auf jeden Fall sind die Gefährdungsbeurteilungen nun auf das jeweilige Berufsbild und Trageverhalten anzupassen.
💡 Viele Berufsgruppen sind gar nicht sensibilisiert für das Thema Feuchtarbeit
Beschäftigte medizinischer Berufe sowie Chemie-Facharbeiter sind sicherlich bereits für das Thema ‚Feuchtarbeit‘ sensibilisiert und können gut beurteilen, ob der zusätzliche häufige Kontakt mit wässrigen Medien ihr persönliches Hauterkrankungsrisiko erhöht. In zahlreichen anderen Berufen, in denen oft ungelernte Kräfte eingesetzt sind, ist diese Gefahr allerdings kaum bewusst.
💡 arbeitsbedingte Hauterkrankungen nehmen zu
Da arbeitsbedingte dermatologische Erkrankungen (insbesondere der Hände) immer mehr zunehmen, würde mich interessieren, ob Sie (wie es die TRGS 401 suggeriert) ebenfalls beobachten, dass das Tragen von luftundurchlässigen Handschuhen nur dann zu Hautveränderungen führt, wenn die betroffenen Personen auch gleichzeitig oft Kontakt mit Wasser oder vergleichbaren wässrigen Lösungen hatten?
➡ Erfahrungswerte sind erwünscht
Ihr Herbert Lattermann
Rsiko durch Feuchtarbeit neu definiert
Verwirrende Aktualisierung der TRGS 401 – Feuchtarbeit!
➡ Luftundurchlässige Handschuhe sind in den meisten medizinischen Berufen (z.B. bei Ärzte:innen, Pflegekräften, Rettungsdienstmitarbeitenden) sowie in der Chemieindustrie obligatorisch und zwingend erforderlich. Aber auch in zahlreichen anderen Berufen, wie z.B. Reinigungskräfte, Mitarbeiter:innen in Spülküchen oder im Umgang mit offenen Lebensmitteln (z.B. an der Fleischtheke, im fast-Food-Restaurant, etc.) werden luftundurchlässige Handschuhe regelmäßig getragen.
💡 Der Handschuh ist nicht ursächlich für Feucharbeit?
Diese Art von Handschuhen dient dem Schutz des Trägers vor Kontakt mit Gefahrstoffen oder vor Infektionen bzw. aus Hygienegründen. In manchen Bereichen schützen sie aber auch lediglich ein empfindliches Produkt. Unabhängig vom Schutzgedanken birgt das Tragen von luftundurchlässigen Handschuhen allerdings auch Risiken: so entsteht im Handschuh bei längerem Tragen ein Feuchtemilieu auf der Haut, welches je nach Tragedauer Hautbelastend und in Kombination mit häufigem Händewaschen auch gesundheitsgefährdend sein kann.
💡 Gefahr nur dann, wenn auch Wasserkontakt hinzukommt?
Während in der Arbeitsmedizin (ArbmedVV) nach wie vor ein oberer und unterer Arbeitsplatzgrenzwert von 2 bzw. 4h angegeben ist, ab denen eine arbeitsmedizinische Vorsorge angeboten werden muss bzw. verpflichtend wird; definiert die neue TRGS den Begriff „Feuchtarbeit“ jetzt neu und setzt ihn zusätzlich in Verbindung mit Wasserkontakt!
„Das alleinige Tragen von luftundurchlässigen Handschuhen ist im Sinner der TRGS 401 keine Feuchtarbeit mehr“. Stand der Technik ist demnach, dass erst das Tragen in Kombination mit x-mal Händewaschen eine besondere Gefährdung für Arbeitnehmer:innen darstellt.
💡 Gefährdungsbeurteilungen und Unterweisungen sind anzupassen
Dem Praktiker erschließt sich diese Beurteilung nicht gleich: sollen den Beschäftigten doch jetzt in der Unterweisung erklärt werden, dass 8 Stunden nonstop Handschuh tragen gesünder sei, als häufiger Handschuhwechsel; und dass man bei einem Handschuhwechsel tunlichst auf’s Händewaschen verzichten soll, stattdessen geeignete Handdesinfektionsmittel benutzen oder einfach die Hände (ohne Wasser) trockenreiben soll? Auf jeden Fall sind die Gefährdungsbeurteilungen nun auf das jeweilige Berufsbild und Trageverhalten anzupassen.
💡 Viele Berufsgruppen sind gar nicht sensibilisiert für das Thema Feuchtarbeit
Beschäftigte medizinischer Berufe sowie Chemie-Facharbeiter sind sicherlich bereits für das Thema ‚Feuchtarbeit‘ sensibilisiert und können gut beurteilen, ob der zusätzliche häufige Kontakt mit wässrigen Medien ihr persönliches Hauterkrankungsrisiko erhöht. In zahlreichen anderen Berufen, in denen oft ungelernte Kräfte eingesetzt sind, ist diese Gefahr allerdings kaum bewusst.
💡 arbeitsbedingte Hauterkrankungen nehmen zu
Da arbeitsbedingte dermatologische Erkrankungen (insbesondere der Hände) immer mehr zunehmen, würde mich interessieren, ob Sie (wie es die TRGS 401 suggeriert) ebenfalls beobachten, dass das Tragen von luftundurchlässigen Handschuhen nur dann zu Hautveränderungen führt, wenn die betroffenen Personen auch gleichzeitig oft Kontakt mit Wasser oder vergleichbaren wässrigen Lösungen hatten?
➡ Erfahrungswerte sind erwünscht
Ihr Herbert Lattermann
Zitat von gabi am 13. Okt. 2023, 11:45 UhrIn unserem medizinischen Versorgungszentrum, das ambulante Gesundheitsdienste anbietet, sind luftundurchlässige Handschuhe ein integraler Bestandteil der täglichen Arbeit. Vor den Aktualisierungen der TRGS 401 hatten wir immer den Eindruck, dass das Tragen dieser Handschuhe an sich schon eine Form von Feuchtarbeit ist, da sie die Haut der Hände vor Infektionen und Gefahrstoffen schützen sollten.
Allerdings hat sich das mit den neuen Richtlinien geändert, und es war anfangs schwer zu verstehen, wie das Tragen von Handschuhen nicht mehr automatisch als Feuchtarbeit betrachtet wird.Die Herausforderung bestand darin, die Bedeutung dieser Aktualisierung unseren Mitarbeitern klar zu vermitteln. Wir führten Schulungen und Workshops durch, um sicherzustellen, dass das Pflegepersonal und die Ärzte die Risiken und Anforderungen besser verstanden. Insbesondere betonten wir die Bedeutung des richtigen Umgangs mit luftundurchlässigen Handschuhen, einschließlich der Wahl des richtigen Handschuhmaterials und des ordnungsgemäßen Händewaschens.
In der Praxis stellten wir fest, dass die häufigste Veränderung darin bestand, die Handschuhe über längere Zeiträume zu tragen, insbesondere bei langen Schichten, statt sie häufig zu wechseln. Dies erforderte eine Anpassung des Verhaltens und das Bewusstsein für die Hautgesundheit. Zudem war es wichtig, sicherzustellen, dass Handdesinfektionsmittel in ausreichender Menge zur Verfügung standen, um die Hände zu desinfizieren, ohne die Handschuhe ausziehen zu müssen.
Positiv an dieser Aktualisierung ist die Reduzierung des Materialverbrauchs und der Abfälle weil die Handschuhen seltener gewechselt werden. Dies führte zu Kosteneinsparungen und war umweltfreundlicher.
Insgesamt war die Umstellung auf die neuen Richtlinien und die Sensibilisierung für das Thema Feuchtarbeit eine Herausforderung, aber sie führte zu einem besseren Verständnis des sicheren Umgangs mit luftundurchlässigen Handschuhen und zu einer insgesamt effizienteren und nachhaltigeren Arbeitsweise.
In unserem medizinischen Versorgungszentrum, das ambulante Gesundheitsdienste anbietet, sind luftundurchlässige Handschuhe ein integraler Bestandteil der täglichen Arbeit. Vor den Aktualisierungen der TRGS 401 hatten wir immer den Eindruck, dass das Tragen dieser Handschuhe an sich schon eine Form von Feuchtarbeit ist, da sie die Haut der Hände vor Infektionen und Gefahrstoffen schützen sollten.
Allerdings hat sich das mit den neuen Richtlinien geändert, und es war anfangs schwer zu verstehen, wie das Tragen von Handschuhen nicht mehr automatisch als Feuchtarbeit betrachtet wird.
Die Herausforderung bestand darin, die Bedeutung dieser Aktualisierung unseren Mitarbeitern klar zu vermitteln. Wir führten Schulungen und Workshops durch, um sicherzustellen, dass das Pflegepersonal und die Ärzte die Risiken und Anforderungen besser verstanden. Insbesondere betonten wir die Bedeutung des richtigen Umgangs mit luftundurchlässigen Handschuhen, einschließlich der Wahl des richtigen Handschuhmaterials und des ordnungsgemäßen Händewaschens.
In der Praxis stellten wir fest, dass die häufigste Veränderung darin bestand, die Handschuhe über längere Zeiträume zu tragen, insbesondere bei langen Schichten, statt sie häufig zu wechseln. Dies erforderte eine Anpassung des Verhaltens und das Bewusstsein für die Hautgesundheit. Zudem war es wichtig, sicherzustellen, dass Handdesinfektionsmittel in ausreichender Menge zur Verfügung standen, um die Hände zu desinfizieren, ohne die Handschuhe ausziehen zu müssen.
Positiv an dieser Aktualisierung ist die Reduzierung des Materialverbrauchs und der Abfälle weil die Handschuhen seltener gewechselt werden. Dies führte zu Kosteneinsparungen und war umweltfreundlicher.
Insgesamt war die Umstellung auf die neuen Richtlinien und die Sensibilisierung für das Thema Feuchtarbeit eine Herausforderung, aber sie führte zu einem besseren Verständnis des sicheren Umgangs mit luftundurchlässigen Handschuhen und zu einer insgesamt effizienteren und nachhaltigeren Arbeitsweise.
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