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Energiewende - Steht sich Deutschland selbst im Weg?
Zitat von Georg Breddermann am 16. Aug. 2023, 12:04 Uhr🌲 Welches Unternehmen oder welche Kommune ist sich heutzutage nicht seiner/ihrer Verantwortung bewusst, dass Maßnahmen zur Energieeffizienz ergriffen werden müssen – Nicht nur, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, sondern auch um die eigenen Energiekosten für Strom-, Wasser- und Gasrechnung zu senken? Das ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll.
🔌 Aber wie? Es gibt theoretischen und praktisch eine Vielzahl von Maßnahmen – aber nicht die EINE, die für alle taugt. Deswegen suchen wir nach möglichst vielen Positiv-Beispielen, wo es gelungen ist CO2 und/oder Energie einzusparen (oder wodurch sogar ein Energieüberschuss realisiert werden konnte).
Daneben hören wir auch immer wieder von den vielen Negativ-Beispielen, wo der Wille energieeffizienter und umweltschonender zu werden, ausgebremst wurde. Oft wegen der unendlichen Langsamkeit des Seins: es fehlt an Tempo bei Genehmigungen, beim Netzausbau und -anschluss; hinzu kommen Lieferengpässe und fehlende Fachkräfte.
Auch solche Beispiele wollen wir sammeln. Bitte berichten Sie von Ihren Erfahrungen, indem Sie hier kommentieren. Wir veröffentlichen die Beispiele in unserem Forum. Alternativ können Sie Ihre Kommentare auch direkt mit unserem Fachpublikum diskutieren:
🌲 Welches Unternehmen oder welche Kommune ist sich heutzutage nicht seiner/ihrer Verantwortung bewusst, dass Maßnahmen zur Energieeffizienz ergriffen werden müssen – Nicht nur, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, sondern auch um die eigenen Energiekosten für Strom-, Wasser- und Gasrechnung zu senken? Das ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll.
🔌 Aber wie? Es gibt theoretischen und praktisch eine Vielzahl von Maßnahmen – aber nicht die EINE, die für alle taugt. Deswegen suchen wir nach möglichst vielen Positiv-Beispielen, wo es gelungen ist CO2 und/oder Energie einzusparen (oder wodurch sogar ein Energieüberschuss realisiert werden konnte).
Daneben hören wir auch immer wieder von den vielen Negativ-Beispielen, wo der Wille energieeffizienter und umweltschonender zu werden, ausgebremst wurde. Oft wegen der unendlichen Langsamkeit des Seins: es fehlt an Tempo bei Genehmigungen, beim Netzausbau und -anschluss; hinzu kommen Lieferengpässe und fehlende Fachkräfte.
Auch solche Beispiele wollen wir sammeln. Bitte berichten Sie von Ihren Erfahrungen, indem Sie hier kommentieren. Wir veröffentlichen die Beispiele in unserem Forum. Alternativ können Sie Ihre Kommentare auch direkt mit unserem Fachpublikum diskutieren:
Zitat von Gerd Hansen am 16. Aug. 2023, 12:14 UhrGerne beteilige ich mich mit einem konkreten Beispiel:
ursprünglich wollten wir nur unsere Fassade modernisieren, um eine bessere Isolierung für mehr Gebäudeeffizienz von Heizungs-, Lüftungs- und Klimasystemen zu erreichen.
Tolle Sache. Haben wir gedacht. Aber: Fasst man die Gebäudehülle (Fassade, Dach) eines Bestandsobjekts an, so treten rückwirkend eine ganze Reihe von Gesetzen in Kraft, die so viele Zusatzanforderungen (an Brandschutz, Wärmeschutz, Denkmalschutz, Kamin, u.a.m.) erforderlich machen.
Am Ende waren es große Investitionen, dass wir von der geplanten Maßnahme erst einmal Abstand genommen haben.
Gerne beteilige ich mich mit einem konkreten Beispiel:
ursprünglich wollten wir nur unsere Fassade modernisieren, um eine bessere Isolierung für mehr Gebäudeeffizienz von Heizungs-, Lüftungs- und Klimasystemen zu erreichen.
Tolle Sache. Haben wir gedacht. Aber: Fasst man die Gebäudehülle (Fassade, Dach) eines Bestandsobjekts an, so treten rückwirkend eine ganze Reihe von Gesetzen in Kraft, die so viele Zusatzanforderungen (an Brandschutz, Wärmeschutz, Denkmalschutz, Kamin, u.a.m.) erforderlich machen.
Am Ende waren es große Investitionen, dass wir von der geplanten Maßnahme erst einmal Abstand genommen haben.
Zitat von Frank Förster am 16. Aug. 2023, 12:21 UhrWie schoan anderer Stelle berichtet haben wir uns u.a. mit der Errichtung einer PV-Anlage an der Energiewende beteiligt. Unsere Anlage ist DC-seitig seit Monaten fertig, aber der Netzanschluss lässt auf sich warten.
Wir haben uns erkundigt: auch andernorts brauchen die örtlichen Netzwerkbetreiber ca. 8-12 Monate nach Fertigstellung der PV-Anlage bis zum Anschluss. D.h.: Die Anlagen speisen keinen Strom ins Netz ein, obwohl sie es längst könnten. Auch ärgert es mich, dass wir erheblich investieren, aber das Kapital fast 1 jahr lang keinen ROI erwirtschaftet.
Das muss doch schneller gehen!
Wie schoan anderer Stelle berichtet haben wir uns u.a. mit der Errichtung einer PV-Anlage an der Energiewende beteiligt. Unsere Anlage ist DC-seitig seit Monaten fertig, aber der Netzanschluss lässt auf sich warten.
Wir haben uns erkundigt: auch andernorts brauchen die örtlichen Netzwerkbetreiber ca. 8-12 Monate nach Fertigstellung der PV-Anlage bis zum Anschluss. D.h.: Die Anlagen speisen keinen Strom ins Netz ein, obwohl sie es längst könnten. Auch ärgert es mich, dass wir erheblich investieren, aber das Kapital fast 1 jahr lang keinen ROI erwirtschaftet.
Das muss doch schneller gehen!
Zitat von Heiner Blut am 16. Aug. 2023, 12:42 UhrWir befinden uns in einem sehr ländlichen Bereich. Die Region ist dörflich-kommunal geprägt. In Umfeld wird noch viel Landwirtschaft betreiben. Ein Großbauer betreibt mit seinen Bioabfällen ein Biomasse-Kraftwerk, das seinen Strombedarf sowie den von ca. 100 Haushalten deckt.
Ich finde das super. Jetzt habe ich aber erfahren, dass das Biomasse-Kraftwerk eigentlich sehr viel mehr Strom produzieren könnte und den Überschuss zur Verfügung stellen könnte.
Die Produktion ist aber gesetzlich gedeckelt. Soviel ich weiß, weil man "Angst" davor hat zu viel Biogas als Erdgas-Ersatz bzw. als Kraftstoff-Ersatz (Bio-Fuels) zu produzieren. Es also zu verfeuern.
Hier – so scheint die Befürchtung – würden die Landwirte auf die Idee kommen, Futter- und Nahrungsmittel-Anbauflächen für schnellwachesende, billige Biogas-Pflanzen zu "opfern". Ich halte die These für vorgeschoben, denn m.W. enthält das so produzierte Biogas zu wenig Methan, als das es sich für die Verfeuerung in Heizungsanlagen oder Motoren eignen würde. Die Veredelung zu Bio-Methan ist dagegen sehr aufwendig und teuer und würde sich für den „einfachen Landwirt“ mit Misthaufen und Gülle gar nicht rechnen.
Stattdessen ist aber das so gewonnene Biogas geeignet in kleinen Biogasaggregaten mittels Kraft-Wärme-Kopplung zur Stromgewinnung zu nutzen. Ohne weitere Veredlung und ohne zusätzliche Anbauflächen. Hierüber denkt die Politik jetzt nach – bis 2023!
Warum nicht sofort?
Wir befinden uns in einem sehr ländlichen Bereich. Die Region ist dörflich-kommunal geprägt. In Umfeld wird noch viel Landwirtschaft betreiben. Ein Großbauer betreibt mit seinen Bioabfällen ein Biomasse-Kraftwerk, das seinen Strombedarf sowie den von ca. 100 Haushalten deckt.
Ich finde das super. Jetzt habe ich aber erfahren, dass das Biomasse-Kraftwerk eigentlich sehr viel mehr Strom produzieren könnte und den Überschuss zur Verfügung stellen könnte.
Die Produktion ist aber gesetzlich gedeckelt. Soviel ich weiß, weil man "Angst" davor hat zu viel Biogas als Erdgas-Ersatz bzw. als Kraftstoff-Ersatz (Bio-Fuels) zu produzieren. Es also zu verfeuern.
Hier – so scheint die Befürchtung – würden die Landwirte auf die Idee kommen, Futter- und Nahrungsmittel-Anbauflächen für schnellwachesende, billige Biogas-Pflanzen zu "opfern". Ich halte die These für vorgeschoben, denn m.W. enthält das so produzierte Biogas zu wenig Methan, als das es sich für die Verfeuerung in Heizungsanlagen oder Motoren eignen würde. Die Veredelung zu Bio-Methan ist dagegen sehr aufwendig und teuer und würde sich für den „einfachen Landwirt“ mit Misthaufen und Gülle gar nicht rechnen.
Stattdessen ist aber das so gewonnene Biogas geeignet in kleinen Biogasaggregaten mittels Kraft-Wärme-Kopplung zur Stromgewinnung zu nutzen. Ohne weitere Veredlung und ohne zusätzliche Anbauflächen. Hierüber denkt die Politik jetzt nach – bis 2023!
Warum nicht sofort?
Zitat von Marion Hauser am 16. Aug. 2023, 12:56 UhrHallo Zusammen,
ich kann hierzu ebenfalls ein (fast)1 gutes Beispiel aus meinem privaten Umfeld beitragen:
Warum „fast“? Vor ca. 2 Wochen teilte unsere Stadt uns Anwohnern mit, dass nach einem Stadtratsbeschluss aus dem Jahre 2017 (jetzt endlich) die Straßenlaternen ausgetauscht werden gegen solche mit LED-Beleuchtung.
Das finde ich sehr positiv und ich hatte den Eindruck es tut sich etwas.
Bei genauer Betrachtung kann man sich allerdings fragen, warum hat das 5 Jahre gedauert? Man hätte schön 5 Jahre lang Strom sparen können.
Positiv war weiterhin, das man uns mitteilte, „ausnahmsweise“ werden die kosten nicht auf die Anleger umgelegt, da noch Fördertöpfe vorhanden seien. Klasse!
Ich habe mir dann die Mühe gemacht das angekündigte Straßenlaternen-Modell einmal zu googeln, um zu wissen, wie sehen denn die neuen Laternen aus. Ergebnis: Optisch keine Einwände; technisch, überholt, denn inzwischen gibt es diese Laternen auch mit PV-Panel.
Auf Rückfrage, bei der Stadt, ob man nicht gleich das aktuelle Modell verbauen könne, hieß es: leider nein. Das müsste, wenn, erst durch den Stadtrat beschlossen und dann neu ausgeschrieben werden. (Mit anderen Worten: das dauert noch einmal 5 Jahre)
Was soll man dazu noch sagen…?
Hallo Zusammen,
ich kann hierzu ebenfalls ein (fast)1 gutes Beispiel aus meinem privaten Umfeld beitragen:
Warum „fast“? Vor ca. 2 Wochen teilte unsere Stadt uns Anwohnern mit, dass nach einem Stadtratsbeschluss aus dem Jahre 2017 (jetzt endlich) die Straßenlaternen ausgetauscht werden gegen solche mit LED-Beleuchtung.
Das finde ich sehr positiv und ich hatte den Eindruck es tut sich etwas.
Bei genauer Betrachtung kann man sich allerdings fragen, warum hat das 5 Jahre gedauert? Man hätte schön 5 Jahre lang Strom sparen können.
Positiv war weiterhin, das man uns mitteilte, „ausnahmsweise“ werden die kosten nicht auf die Anleger umgelegt, da noch Fördertöpfe vorhanden seien. Klasse!
Ich habe mir dann die Mühe gemacht das angekündigte Straßenlaternen-Modell einmal zu googeln, um zu wissen, wie sehen denn die neuen Laternen aus. Ergebnis: Optisch keine Einwände; technisch, überholt, denn inzwischen gibt es diese Laternen auch mit PV-Panel.
Auf Rückfrage, bei der Stadt, ob man nicht gleich das aktuelle Modell verbauen könne, hieß es: leider nein. Das müsste, wenn, erst durch den Stadtrat beschlossen und dann neu ausgeschrieben werden. (Mit anderen Worten: das dauert noch einmal 5 Jahre)
Was soll man dazu noch sagen…?
Zitat von Norbert Serwal am 20. Sep. 2023, 20:46 UhrDas Ausschreibungsverfahren viele Jahre dauern liegt halt auch daran, dass sich eine Kultur des juristischen Einklagens in Ausschreibungsverfahren entwickelt hat, so dass nicht unbedingt immer der Auftraggeber tatsächlich für die Verzögerungen verantwortlich ist.
Hier müsste nach der Zeitenwende für das Deutschlandtempo halt auch an den Klagemöglichkeiten der unterlegenen Ausschreibungsteilnehmern etwas geändert werden.
Das Ausschreibungsverfahren viele Jahre dauern liegt halt auch daran, dass sich eine Kultur des juristischen Einklagens in Ausschreibungsverfahren entwickelt hat, so dass nicht unbedingt immer der Auftraggeber tatsächlich für die Verzögerungen verantwortlich ist.
Hier müsste nach der Zeitenwende für das Deutschlandtempo halt auch an den Klagemöglichkeiten der unterlegenen Ausschreibungsteilnehmern etwas geändert werden.
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