Prüfverfahren zur einheitlichen Bewertung von Luftreinigern
Wie ein neues Standardverfahren die Effizienz mobiler Luftreiniger sichert
Die COVID-19-Pandemie hat die Bedeutung von Luftreinigern in Innenräumen deutlich hervorgehoben. Neben klassischen Lüftungsmethoden wie geöffneten Fenstern oder raumlufttechnischen Anlagen (RLTA) kommen mobile Luftreiniger zunehmend zum Einsatz. Doch wie effektiv sind diese Geräte wirklich? Ein neues Forschungsvorhaben hat nun ein standardisiertes Prüfverfahren entwickelt, das die Wirksamkeit mobiler Luftreiniger objektiv bewerten kann.
Hintergrund: Infektionsschutz durch Luftreinigung
Infektionskrankheiten wie COVID-19 oder Influenza werden über die Luft verbreitet, insbesondere durch Aerosole, die beim Atmen, Sprechen oder Niesen freigesetzt werden. Während sich diese Partikel in der Außenluft schnell verdünnen, bleiben sie in Innenräumen länger bestehen. Hier können Luftreiniger eine sinnvolle Ergänzung zum Lüftungskonzept darstellen und das Infektionsrisiko senken.
Entwicklung eines einheitlichen Prüfverfahrens
Das Fraunhofer WKI in Braunschweig hat in Zusammenarbeit mit der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover eine standardisierte Prüfmethodik entwickelt. Die Studie wurde von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) finanziell gefördert und anhand verschiedener Luftreinigertypen evaluiert.
Fehlende Normen und Vergleichbarkeit
Bisher existieren verschiedene internationale Normen zur Bewertung der Luftreinigerleistung. Diese konzentrieren sich jedoch meist nur auf spezifische Schadstoffe und unterscheiden sich in ihren technischen Ansätzen erheblich. Eine einheitliche Norm zur Prüfung der Effizienz von Luftreinigern gegen Viren und andere Erreger fehlt in Deutschland bislang.
Ein weiteres Problem: Viele auf dem Markt erhältlichen Luftreiniger wurden bislang nicht nach einheitlichen Kriterien getestet. Dadurch sind Vergleichbarkeit und Validierung ihrer Leistung eingeschränkt.
Was das neue Prüfverfahren leistet
Das entwickelte Prüfverfahren schließt diese Lücke, indem es die Wirksamkeit von mobilen Luftreinigern umfassend bewertet. Es beinhaltet unter anderem:
- Die Effizienz der Viren- und Partikelentfernung aus der Raumluft
- Die Messung potenziell schädlicher Nebenprodukte wie Ozon oder Stickoxide
- Arbeitsschutzrelevante Faktoren wie Betriebslautstärke, Zugluftbildung und UV-Strahlung
Fazit: Mehr Sicherheit und Transparenz für Nutzer
Mit diesem neuen Prüfverfahren wird eine verlässliche Grundlage für den Vergleich und die Auswahl von Luftreinigern geschaffen. Dadurch können sowohl Betriebe als auch Bildungseinrichtungen und öffentliche Einrichtungen gezielt Geräte einsetzen, die nachweislich zur Verbesserung der Luftqualität und zur Senkung der Infektionsgefahr beitragen.