Zwischen Flexibilität und Überforderung: Digitale Arbeitskommunikation und mentale Gesundheit
Die Auswirkungen digitaler Kommunikation auf das Wohlbefinden
Die digitale Arbeitswelt bietet zahlreiche Vorteile: Durch E-Mails, Apps und Plattformen sind Beschäftigte jederzeit erreichbar und können flexibel kommunizieren. Doch welche Auswirkungen hat dies auf ihre mentale Gesundheit? Eine aktuelle Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in Zusammenarbeit mit der Universität Bielefeld untersucht genau diesen Zusammenhang.
Das Flexibilitätsparadoxon
Die Ergebnisse zeigen ein zweischneidiges Bild: Einerseits ermöglicht digitale Kommunikation eine größere zeitliche und örtliche Flexibilität. Andererseits führt sie auch zu neuen Anforderungen wie permanenter Erreichbarkeit und Informationsüberlastung. Dieses Spannungsfeld wird als „Flexibilitätsparadoxon“ bezeichnet. Beschäftigte profitieren von den Vorteilen der Digitalisierung, fühlen sich jedoch gleichzeitig durch die ständige Verfügbarkeit belastet.
Persönlicher Austausch bleibt essenziell
Trotz der steigenden Bedeutung digitaler Kommunikation bleibt der persönliche Austausch in Unternehmen von großer Relevanz. Während digitale Kanäle eine schnelle und ortsunabhängige Kommunikation ermöglichen, sind persönliche Gespräche weiterhin essenziell für den Teamzusammenhalt und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden.
Studie als Grundlage für weitere Forschung
Die Studie basiert auf der dritten Welle des Linked Employer-Employee Panels B3, bei der 4.815 Beschäftigte aus 160 Großbetrieben befragt wurden. Die Datenerhebung fand vor der SARS-CoV-2-Pandemie statt, die den Trend zu digitaler Kommunikation und ortsflexiblem Arbeiten noch weiter verstärkt hat. Zukünftige Untersuchungen werden zeigen, wie sich diese Entwicklungen langfristig auf die mentale Gesundheit auswirken.
Fazit
Digitale Kommunikation ist ein fester Bestandteil der modernen Arbeitswelt. Um die Balance zwischen Flexibilität und Überforderung zu finden, sollten Unternehmen klare Regeln zur Erreichbarkeit festlegen und den persönlichen Austausch fördern. So können die Vorteile der Digitalisierung genutzt werden, ohne die mentale Gesundheit der Beschäftigten zu gefährden.