Von : Thomas Behrens, Benjamin Kendzia, Thomas Brüning
Zusammenfassung:
- Das Lungenkrebsrisiko ist nach einer beruflichen Exposition gegenüber hexavalentem Chrom (Cr(VI)) und Nickel erhöht.
- Die Risikoerhöhungen wurden auch nach Kontrolle für den außerberuflichen Risikofaktor Rauchen beobachtet.
- Die aktuelle Studie zeigt Unsicherheiten bei epidemiologischen Untersuchungen, die möglicherweise zu einer Fehleinschätzung des Risikos führen könnten.
Die berufliche Exposition gegenüber hexavalentem Chrom (Cr(VI)) sowie Nickel und seinen Verbindungen erfolgt vor allem bei heißen Metallverarbeitungsprozessen in der metallverarbeitenden Industrie. Beide Metalle sind seit vielen Jahren als berufliche Humankanzerogene eingestuft. Diese Einstufung erfolgte hauptsächlich auf–
grund von Daten aus der Chromatproduktion und Nickelraffinerie, zwei Industrien, die in Deutschland praktisch unbekannt sind (IARC 1990).
Eine Exposition gegenüber Cr(VI) und Nickel ereignet sich aber auch bei weiteren heißen Metallverarbeitungsprozessen, allen voran bestimmten Schweißarbeiten, die vom IPA in einer früheren Arbeit in einer Subgruppenpopulation der SYNERGY-Studie bereits untersucht wurden (Pesch et al. 2019).